Ein Gespräch mit meiner inneren Frau Lulu:

Lulu:
Schätzchen, viele sagen: „Dein Manifest ist klug, aber du hast die Liebe vergessen.“ Was antwortest du?
Happy:
Ich hab sie nicht vergessen. Ich hab sie bewusst draußen gelassen. Weil sie das unklarste Wort in unserem Wortschatz ist.
Lulu:
Aber ist das nicht gerade das Schöne? Dass Liebe so viel bedeuten kann?
Happy:
Nein, Lulu. Welche Liebe meinst Du? Nächstenliebe, Mutterliebe, Kinderliebe, platonische Liebe, Haßliebe? Das ist das Problem. Jeder meint was anderes – und jeder glaubt, der andere meint dasselbe. Das ist keine Basis für Wahrheit. Das ist eine Einladung zum Missbrauch.
Lulu:
Du meinst, wie…?
Happy:
Wie der Klassiker: „Ich habe sie aber geliebt.“ Das sagt noch jeder Frauenmörder vor dem Richter. Oder Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen. Oder Paare, die einander zerfleischen. Liebe ist keine Rechtfertigung. Liebe ist kein Beweis für irgendwas.
Lulu:
Und deshalb kann man nicht darüber diskutieren?
Happy:
Man kann singen, schreiben, weinen, flüstern über Liebe – aber nicht diskutieren. Denn Diskussion braucht Argumente. Und Liebe ist kein Argument. Sie ist ein Nebel mit Parfum.
Lulu:
Und was tritt an ihre Stelle?
Happy:
Verantwortung. Wer liebt, übernimmt sie. Wer sie nicht übernimmt, soll das Wort Liebe nicht in den Mund nehmen.
Lulu:
Du bist ganz schön hart.
Happy:
Ich bin ehrlich. Ehrlich ist mir lieber.
Lulu:
Ich liebe Dich trotzdem!